Wir stellen uns grundsätzlich gegen den Hass auf schwule Männer im Allgemeinen sowie gegen die Ausgrenzung durch queere Individuen und Organisationen. Dies ist leider die derzeitige Realität. Wer nicht zu 100 Prozent konform ist, hat innerhalb des Regenbogens nichts verloren. Wir sind jedoch ein Teil davon und lassen uns nicht vertreiben. Daher fordern wir als eigenständige Interessenvertretung für schwule Männer (Same Sex Attracted), innerhalb des Regenbogens anerkannt und akzeptiert zu werden.
Die Zeiten ändern sich, und der Regenbogen ist stetig im Wandel. Das Prinzip des sozialen Geschlechts (Gender) setzt sich zunehmend durch, und zusätzlich wird die Ansicht vertreten, dass die Grundlage für das Geschlecht eine Identität und/oder sozial konstruiert ist. Die Kategorie des biologischen Geschlechts (Sex) soll zudem abgeschafft werden, und langjährige, verdiente Organisationen vertreten die Belange schwuler Männer unzureichend. Aus diesen und anderen Gründen war es nun an der Zeit, eine neue Organisation zu gründen, um die Interessen schwuler Männer gegenüber der Politik, der Gesellschaft und dem Regenbogen zu vertreten. Grundlage hierfür ist das biologische Geschlecht (Sex) und die einhergehende sexuelle Orientierung (Homosexualität).
Wir vertreten die Überzeugung, dass das biologische Geschlecht ein Fakt ist. Es ist die Grundlage für die sexuelle Orientierung. Das bedeutet, wir sind Männer des biologischen Geschlechts und begehren Männer des biologischen Geschlechts (Same Sex Attracted). Wir haben mit Identitätsgeschlechtern nichts zu tun; wer sich als Mann fühlt, hat das Recht dazu, aber das ändert nichts daran, dass das nicht unser Begehren ist (Same Gender Attracted). Weiterhin lehnen wir die Identitätssprache für uns persönlich ab, wie zum Beispiel die Bezeichnung "cis".
So vielfältig der Regenbogen ist, so vielfältig sind auch die Interessen. Das Prinzip des sozialen Geschlechts (Gender) setzt sich immer mehr durch, und die Konsequenzen für uns schwule Männer werden sichtbar. Die Politik spricht nur noch von Identitäten anstatt von Orientierungen, und die Kategorie des biologischen Geschlechts soll abgeschafft werden. Die Lage schwuler Männer verschärft sich durch die Gender- und Queerpolitik zunehmend, und nicht wenige fühlen sich ohnmächtig angesichts der derzeitigen Entwicklung. Der grundsätzliche Hass auf schwule Männer ist in Teilen der Gesellschaft noch vorhanden. Leider sind wir zudem mit der Identitätspolitik konfrontiert in Form von Ausgrenzung, Diffamierung und Diskreditierung durch Teile der queeren Bewegung.
Weiterhin befürchten wir, durch die queere Politik in Mithaft genommen zu werden und einen Rückfall in konservative Zeiten erleben zu müssen. Ein weiteres Problem ist die vermeintliche "Anerkennung" aller möglichen Fetische und die einhergehende Forderung nach gesellschaftlicher Akzeptanz. Mit Sorge sehen wir zudem, dass die Regenbogenfahne zunehmend missbraucht wird, um beispielsweise Frauenhass zu legitimieren oder Pädophilie anzuerkennen und deren Bestreben im Schutzschirm "Regenbogen" aufgenommen zu werden. Wir lehnen das strikt ab.
Wir sind daher der Auffassung, dass eine eigenständige Interessenvertretung dringend notwendig ist. Dies wird nun umgesetzt.